Zurück - home                            Der Bauernkrieg  1525
  Der Bauernaufruhr im Jahre 1525 im Werrathale,insbesondere
 im  Gerichte Vach und der Umgegent (Büf)


                 Der Aufstand der Bauern richtete sich in unserer Gegend zuerst gegen Hans von     Völkershausen.Die Bauern belagerten den Gerichtsherrn in seiner Burg. ( April 1525 ) Die Burg war mit Wall und Graben gut befestigt, so konnten die Bauern nicht in die Festung eindringen Aber Hans von Völkershausen trat während der Belagerung den 12 Schwarzwälder Artikeln bei.
 

Die Forderung der Bauern:

Die Forderung und Beschwerden der Bauern wurden Zusammengefaßt in den sogenannten " Zwölf Artikeln ", die erstmals im März 1525 erschienen und sich in Windeseile verbreiteten.
Die Forderungen der Bauern sind hier sinngemäß in einer starken Beschränkung auf das Wesentliche dargestellt.

   1.   Jede Gemeinde hat das Recht ihren Pfarrer selbst zu wählenund auch abzusetzen, wenn er
        sich  ungebührlich verhalten sollte.
  2.   Der Kornzehnt soll bleiben, weil er bereits in der Bibel aufgeführt ist. Der Viehzehnt
        soll wegfallen.
  3.   Die Hörigkeit soll abgeschafft werden, weil Christus alle Menschen erlöst hat.
  4.   Jeder Mann soll frei jagen und fischen dürfen.
  5.   Die Wälder sollen den Gemeinden gehören, die Holznutzung frei sein, damit jeder Bau
        und Brennholz hat.
  6.   Die Frondienste sollen verringert werden.
  7.   Die Herren sollen den Bauern nicht willkürlich Dienste aufzwingen.
  8.   Ein unparteiischer Rat soll den Pachtzins festsetzen, nicht der Grundherr ihn beliebig
        erhöhen dürfen.
  9.   Nur nach überliefertem Recht soll gestaft werden und nicht nach Gunst.
10.   Die Allmende soll wieder hergestellt werden.
11.   Abgaben im Todesfall sollen abgeschaft werden.
12.   Wenn einer, oder mehrere Artikel hier aufgestellt sein sollten, die dem Wort Gottes nicht
        gemäß sind, dann wollen wir davon Abstand nehmen, wenn man uns das aus der Heiligen
        Schrift  nachweist.

   Folgen des Bauernaufstandes.
Drei und zwanzig Einwohner des Gerichts Völkershausen bekennen ihr Unrecht, sich mit den Waffen in der Hand gegen ihren Gerichtsherren Hans von Völkershausen erhoben zu haben, und nehmen zur Sühne mehr Dienste auf sich als sie früher gehabt.

1. Claus Mönch                           9. Heinz Brun                    17. Valtin Brunight
2. Hans Steitz                            10. Heinz Brun                    18. Hans Kerner
3. Balthasar Nüchtern               11. Hans Möller                  19. Conrad Notzings
4. Christian Werner                  12. Hans von Hünfeld          20. Wolf Wenther
5. Hen Hillebrant                     13. Heinz Klotzbach             21. Heinz Weber, zu Mertenrode
6. Claus Schinder                     14. Georg Thomas                23. Heintz Harting
7. Jacob Michel                       15. Georg Jäger                     24. Hans Meyer
8. Claus Steitz                          16. Claus Schmit                   25. Conrad Mostert zu Willmans

                                               Urkunde vom 13. März 1526 aus dem Hess. Statsarchiv Marburg


   Nach der Niederlage mußten die Teilnehmer des Aufstandes ihrem Grundherren noch mehr Agbaben und Fondienste leisten.

Die den 23 Schuldigen auferlegte neue Last zeigt, im Vergleich mit der früheren, wie bedeutend die Erhöhung war:

Vor dem Jahre 1526  bestanden die Dienste jährlich :
a. Der Bauern  (Hufenbesitzer von c.60 Ack. 1 Tag ackern), 1 Tag Heu machen, 1 Tag schneiden, 1 Tag Haver rechen.
b. Der  Hintersiedler, 1 Tag Heu machen, 1 Tag schneiden, 1 Tag Hafer rechen.

Nach dem Jahre 1526
a. Der Bauern. So oft es Noth ist zum Burgfrieden ( Erhaltung und befestigung der Burg ) fahren,
    sodann ein Tag Heu fahren, 1 Tag Korn fahren, 1 Tag düngen, 1 Tag Hafer fahren.
b. Der Hindersiedler. Jeder so oft es Noth ist zum Burgfrieden arbeiten. Dann 1 Tag Gras mähen,1 Tag Hafer hauen,und dazu 2 Tage mit der Hand fahren, was er geheißen wird.